Was ist Osteopathie / Craniosacral Therapie?

Die Osteopathie wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom amerikanischen Arzt Dr. Taylor Still als ganzheitliche manuelle Behandlungsmethode begründet. Sie dient der Prävention und Heilung funktioneller Beschwerden und basiert auf der Erkenntnis, dass alle Strukturen im Körper beweglich sein müssen, um die optimale Funktion aller Körpersysteme zu gewährleisten. Geht in einem Bereich (z.Bsp. an einem Gelenk) die Beweglichkeit verloren, kann dies zu Beschwerden entweder direkt am Ort der Blockade führen oder über myofasziale Ketten an einem anderen Ort im Körper. Die Osteopathie kann in drei Behandlungsbereiche eingeteilt werden:

  • Parietaler Bereich/Bewegungsapparat: Knochen, Gelenke, Muskeln und ihre Faszien*, Nerven und Gefässe
  • Viszeraler Bereich: Organe im Brust- und Bauchraum, die dazugehörenden Faszien*, vegetatives Nervensystem
  • Craniosacraler Bereich: alle knöchernen Strukturen des Schädels (Cranium) und des Kreuzbeins (Sacrum), die verbindende harte Hirnhaut (dura mater) und das Hirnwasser (Liquor)

* Faszien sind Bindegewebshüllen, die sowohl Muskeln als auch alle Organsysteme miteinander verbinden, sie spielen deshalb für die Behandlung eine wichtige Rolle

Die Craniosacral Therapie leitet sich wie oben beschrieben von der Osteopathie ab und hat sich seit den 70er Jahren stetig weiterentwickelt. Dr. John Upledger, ein amerikanischer Forscher und Osteopath, prägte den Begriff Craniosacral Therapie. Mittlerweile ist sie eine eigenständige eidgenössisch anerkannte Methode der Komplementär Therapie.


Die beiden Pole Schädel und Kreuzbein bilden mit dem Gehirn und Rückenmark sowie den Gehirn-und Rückenmarkshäuten (Meningen) eine Einheit, in welcher die Gehirnflüssigkeit rhythmisch pulsiert. Dieser Rhythmus ist nur möglich, weil der Schädel aus 22 verschiedenen und untereinander mehr oder weniger beweglichen Kochen besteht. Diese rhythmischen Bewegungen können durch subtile Handgriffe am ganzen Körper wahrgenommen werden. Körperliche oder psychische Beeinträchtigungen können dieses System stören und dadurch Beschwerden verursachen. Die rein manuelle Therapieform bezieht den ganzen Körper mit ein, versucht die Ressourcen des Klienten/der Klientin zu stärken und die Selbstheilungskräfte zu aktivieren, sodass positive Veränderungen stattfinden können. Mittels sanfter Techniken und spezifischer Mobilisationen werden Ungleichgewichte und Blockaden im Körper aufgespürt und gelöst und die physiologische Funktion der Strukturen wieder hergestellt.